Softwareentwickler – das untere Ende der Nahrungskette?

Da ich aktuell auf vielen Hochzeiten tanze ( Studium, aktueller Job, anstehender Jobwechsel, mein Blog, lesen von Fachbüchern, Diskussion mit Entwicklern ) und dadurch auch sehr viele neue Inputs erhalte, ergeben sich bei mir ständig neue Fragestellungen, die ich in diesem Blog gerne Verarbeiten möchte.

Meine heutige Frage lautet: “Bewegen sich Softwareentwickler am unteren Ende der Nahrungskette?”.

Einige Arbeits- und Studienkollegen beklagen sich des öftern, dass sie zu wenig wahrgenommen werden, es wird nicht auf ihren Rat gehört (Entwickler vs Projektleiter), es fallen viele Überstunden an (trotz des Wissens, das die Arbeitsleistung sinkt), zu schlechte Bezahlung, Stress, Ausgebranntsein usw.

Ist da was dran, dass wir Softwareentwickler teilweise schlechter behandelt werden, auf uns zu wenig gehört wird oder sind wir einfach nur am jammern und uns geht es eigentlich ganz gut? Wenn die unfaire Behandlung stimmt, an was könnte es liegen?

Das Softwareentwickler allgemein eher ein spezielles Volk sind ist ja hinlänglich bekannt (eigentlich kann man die Definition auf IT-Leute ausweiten 🙂 ). Auch ich persönlich kann bestätigen, dass ich von meinen “normalen” Freunden immer mal wieder als “speziell” bezeichnet werde.
Obwohl die Spezies Softwareentwickler heutzutage gute Kommunikationsskills benötigt, gilt sie doch eher als introvertiert. Und ich glaube, da liegt auch das Problem.

Ich glaube, wir verkaufen uns zu wenig gut.


Würden wir mehr für unsere Anliegen kämpfen, uns besser nach aussen darstellen ( in Sitzungen, Bewerbungsgesprächen, beim Chef, bei nicht IT-lern ), würden wir auch eine höher Autorität besitzen, wenn es mal um die Wurst geht. Vor allem würden uns andere Leute auch mehr und bewusster wahrnehmen.
Ich denke also, wenn sich jemand mehr Gehör verschaffen will, muss er einfach ein besseres Selbstmarketing betreiben. Er wird dann sehr wahrscheinlich auch besser behandelt.

12 Responses

  1. Für den Deutschen Arbeitsmarkt ist Ihre Beobachtung zutreffend. Wir Deutschen lieben Hierarchien und starre Verantwortlichkeiten, darum spielt Deutschland (bis auf SAP) auch keine Rolle im internationalen IT-Markt.

    In den USA dagegen ist der Entwickler, solange er auf der Spitze der Technologiewelle surfen kann (und nur dann!) der König. In grossen Projekten sieht man den Star-Entwickler auch weit höher als den Projektleiter. Wundervolle Spielwiese zur Selbstverwirklichung.

    Noch schlimmer als bei uns ist es in Asien. Entwickler ist fast ein Schimpfwort. Jeder will nur Manager werden. Wirklich gute Leute gibt es selten.

  2. Ich bin jetzt in der elften Klasse und mein Hobby ist Php programmieren, mein späterer Studiums Wunsch Informatik. Egal wem ich das erzähle, denkt dass ich später ein total verrückter Computer Nerd werde, welcher nur in dunklen Räumen lebe, nie schlafe und nur Fast Food esse 😉
    Nach einer kurzen Erklärung das die ganzen Vorurteile nicht stimmen, ist der andere zwar beruhigt, aber ganz überzeugen kann man irgendwie niemanden. Aber die Nicht ITler (bin ich überhaupt selbst einer; alles ist relativ…) machen schon Fortschritte, spätestens wenn sie irgendwelche Probleme mit dem Computer haben sind alle Vorurteile verschwunden 😉

    Paloran

  3. shit, ich hätte wohl noch mal drüber lesen sollen, so fiele Rechtschreibfehler…

  4. Zum Glück gibt es auch Arbeitgeber bei denen die Wahrnehmung eine andere ist. Bei uns wird in Scrum gearbeitet. Der Entwickler hat viele Freiheiten und wird auch in der Konzeption geschätzt. Hier gibt es dann das Problem, dass man wenige fähige Entwickler findet, die diese Verantwortung auch wahrnehmen möchten.

  5. Kommt drauf an 😉 da ich als Freiberufler in einer Sonderrolle bin kann ich das so nicht unterschreiben.

    Zwar höre ich oft von festangestellten Kollegen das diese wirklich zu wenig angehört werden, allerdings soll man auch die Kirche im Dorf lassen. Wenn ich Äusserungen höre wie “nicht die Fachabteilung bestimmt die Anforderungen, sondern die IT” (Originalzitat Chefentwickler) dann fragt man sich schon ob die IT verstanden hat wofür Sie da ist.

    Wichtig ist es m. E. nach das Softwareentwickler Prozesse abbilden können, und das auch so verkaufen können. Dann muss der Softwareentwickler sich halt mit der Fachabteilung, und sei es dem einzelnen Sachbearbeiter auseinander setzen (respektive Kunden). Es hilft wenn man sich immer klar macht das der Gegenüber einem nicht böses will, sonder nur ein Problem gelöst haben möchte.

    Das heisst aber auch, frühzeitig offensiv aufzutreten wenn Fachabteilung, Kunden oder Vorgesetzte Forderungen haben die so nicht umsetzbar sind, und das auch Begründet.

    Ein Simples das geht nicht reicht nicht.

    Ein Simples “das geht nicht weil”, und dann mit Fachtermini um sich zu werfen ist auch nicht zielführend. Immer dran denken das ITler eine eigene Weltsicht haben. Es muss einfach gelingen dem Gegenüber der kein ITler ist klar zu machen warum und weshalb das was er möchte zwar mögliche ist, aber auch die Konsequenzen (Kosten z.B.) müssen offen ausgesprochen werden.

  6. > Ich denke also, wenn sich jemand mehr Gehör verschaffen will, muss er einfach ein besseres Selbstmarketing betreiben.

    Die Welt ist voller Marketing. Die Hälfte jeglichen „Erfolgs“ „da draußen“ ist eigentlich nur aufgeplustertes Marketing-Gehabe. Ich persönlich hasse Werbung, darum, ganz ehrlich – lieber gepflegtes Understatement als eine Blase nach der anderen absondern.

  7. @nikosch:
    Selbstvermarktung (imo der bessere Ausdruck für Selbstmarketing) muss nicht immer nur heiße Luft sein.
    Wenn man überzeugt ist dass man etwas gut kann, und das auch anderen kommunizieren kann (sei es mit konstruktiver Kritik, hilfreichen Statements, …) dann hat man hier eigentlich schon gewonnen.
    Wichtig ist dass man sich selbst und seine Arbeit wertschätzt und sich nicht schlecht macht.
    Weiters ist wichtig dass man überhaupt kommuniziert. Wenn es Personen im Unternehmen gibt, die nicht einmal wissen für welches Projekt der Programmierer arbeitet, wie soll er dann Wertschätzung bekommen?

    Manche Programmierer haben hiermit auch keine Probleme, andere sehr wohl. (Ich zähle da eher zu der letzteren Sorte, versuche mich hier aber zu bessern :))

  8. Meine Erfahrung damit ist gemischt – mein Chef hat glücklicherweise zumindest eine grobe Vorstellung davon was es bedeutet zu programmieren, insofern fallen meine Kommentare da nicht komplett auf taube Ohren. Natürlich gibt es trotzdem Startrek-Situationen (“Projekt dauert drei Monate!”, “Ich brauch es in drei Wochen!”, “Okay, ich machs in zwei”), aber meist geht es.

    Den Kunden hingegen sind wir, so mein Empfinden, scheiß egal. Schlicht weil sie die Maschine im Hintergrund nicht sehen. Ich weiß nicht wie oft ich mir schon die Finger blutig programmiert habe um eine kluge und in sich schlüssige Sache zu bauen, und der Kunde dann nur darüber referiert hat, wie toll er den Frontend findet, und wie schön der designed sei. Dass ICH das obskure Design des Designers überhaupt erst möglich gemacht habe, interessiert niemanden.

    Tatsächlich bin ich bei unseren Kunden hauptsächlich deswegen beliebt, weil ich mich “runterdenken” kann und ihnen alles erklären kann, als hätte ich noch nie auch nur eine Zeile Code programmiert – eine Eigenschaft die meinem Co-Programmierer z.B. abgeht. Aber glücklicher werde ich dadurch auch nicht.

  9. Ob wir Entwickler die unterste Stufe der Nahrungskette sind, weiss ich nicht. Was ich aber im Berufsleben oft mitbekommen habe ist aber folgendes: Manche Leute sind in gewissen Bereichen wahre Cracks und das kriegt aber keiner mit. Andere wiederum sind in einer führenden Position und man fragt sich, wie so jemand in diese Rolle schlüpfen kann. Meine Erkentnis daraus ist, dass es nicht darum geht, ob man Entwickler ist oder Projektleiter, sondern es hängt alles davon ab wie man sich selber vermarkten kann.

  10. Ich denke das hängt schlichtweg von der internen Wertschätzung ab.

    In vielen Unternehmen scheint es so zu sein, dass ein Aufstieg auf der Karriereleiter nur klappt, wenn man den Weg “Junior Developer” –> “Senior Developer” –> “Consultant” *oder* “Projektleiter” nimmt – also wenn man sich von dem eigentlichen Entwicklerberuf verabschiedet.

    Wir glauben daran nicht. Projektleiter sind nicht besser oder weiter oben auf der Leiter – sie machen halt einen anderen Job, der auch wichtig ist – aber nicht wichtiger. Streng genommen ist es eher umgekehrt: Projektleiter müssen ein gutes Stück weit Dienstleister für die Entwickler sein, müssen dafür sorgen, dass die Entwickler ihre Arbeit bestmöglich machen können.

    Und woher sollten die herausragenden Entwickler kommen, wenn sich alle ab einem bestimmten Level in andere Arbeitsfelder verabschieden? Es macht also unbedingt Sinn, Entwicklern gute Möglichkeiten zur Weiterentwicklung (fachlich & finanziell) und natürlich die Einflußnahme und Übernahme von Verantwortung zu ermöglichen.

    Agile Entwicklungsmethoden wie Scrum helfen dabei bzw. bringen einiges von Hause aus mit. Aber zentral ist m.E. schlichtweg die Wertschätzung (s.o.).

    Ich verstehe zwar durchaus einiges von Technik, aber ab einem bestimmten Level tue ich sehr, sehr gut daran, lieber jemanden einzubeziehen, der wirklich Ahnung von Entwicklung hat 😉

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