Momentan beschäftige ich mich intensiv damit, wie man neue Ideen/Ansätze/Technologien in ein Team, eine Gruppe, eine Firma bringen kann.
Am Anfang steht man immer alleine mit einer Idee da und beim Vortragen dieser Idee stösst man normalerweise auf Gegenwind, nicht bei allen, aber bei vielen.
Warum ist das so? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wendet das gerne an, was er kann. Man fühlt sich in seiner gewohnten Umgebung wohl. Natürlich gibt es da ausnahmen, aber das ist eher selten.
Wie schafft man es also, eine grössere Gruppe von dieser Idee zu überzeugen und es hinzukriegen, dass die Leute diese Idee unterstützen?
Variante 1
Man setzt in der Hierarchie oben an, und versucht den Chef von der Idee zu überzeugen. Wenn man dies schafft, wird er die Idee im Team durchsetzen (die Durchsetzung kann aber auch Probleme bergen) – Fall erledigt.
Variante 2
Was ist aber, wenn man es nicht schafft, den Chef von der Idee zu überzeugen?
Man fängt von unten an und versucht “Bewusstsein zu schaffen”.
Ein gutes Beispiel, wie man Bewusstsein schaffen kann, zeigte mir mein Chef von meiner vorherigen Firma. Er war überzeugt von einem neuen Prozess, den man für die Firma anwenden könne. Also hatte er stets das vereinfachte Prozessdiagramm bei sich in der Hosentasche und erzählte allen immer und immer wieder von diesem Prozess. Er streute die Ideen überall und zu jedem Zeitpunkt wo er nur konnte.
Irgendwann waren viele von diesem Prozess überzeugt und es wurden extra Sitzungen einberufen um über die Implementation eines solchen Prozesses zu diskutieren. Schlussendlich wurde der Chef vom Team überzeugt und er führte ihn ein.
Wichtig ist es also, wenn man etwas durchsetzen will, “Bewusstsein” zu schaffen. Egal wie gut etwas ist, wenn man die Leute nicht davon überzeugen, bzw. dafür begeistern kann, wird die Idee nie durchgesetzt.
Die Werbung verfährt hier ja eigentlich genau gleich. Es wird so lange wiederholt, bis das Bedürfnis für dieses Produkt geweckt wird und das “Bewusstsein” dafür geschaffen wird, das dieses Produkt gut ist oder das man es unbedingt braucht.
Ich säg nur “grüen-orange-rot-hüetli”, oder “es kommt nichts gutes, ausser man tut es”.
Ich stimme vor allem deinem vorletzten Absatz zu. Als Konsequenz daraus, sollte klar sein, dass deine Variante 2 immer die zu bevorzugende ist. Nur im breiten Konsens wird eine Idee gelebt werden. Wird sie nur per Doktrin eingeführt, wird sie nicht selben nicht überleben.